Amperometrische Technologie
Robuste Messung ohne den Einsatz von Reagenzien
Unsere Desinfektionssensoren funktionieren nach dem amperometrischen Messprinzip. Die elektrochemische Umsetzung des Desinfektionsmittels an der Kathode erzeugt im Sensor einen sehr geringen Strom (Nanoampere). Dieser Strom wird durch hochempfindliche Technologie in die Desinfektionsmittelkonzentration in Milligramm pro Liter umgerechnet. Jedes Desinfektionsmittel hat charakteristische Eigenschaften, die bei der Messung berücksichtigt werden müssen. Viele dieser Eigenschaften sind in den Memosens-Steckköpfen der Sensoren gespeichert.
Der Chlorgehalt einer Flüssigkeit kann mit dem amperometrischen Messprinzip bestimmt werden. Dieses Video zeigt, worum es dabei geht und wie dieses Messprinzip funktioniert.
Desinfektionsmittel für jede Anwendung
Freies Chlor
Aufgrund seiner einfachen Handhabung ist freies Chlor das bei der Wasseraufbereitung wahrscheinlich am häufigsten verwendete Desinfektionsmittel. Ein entscheidender Faktor, der bei der Messung des freien Chlors berücksichtigt werden muss, ist die pH-Abhängigkeit. Freies Chlor ist die Summe aus HOCl und OCl-, und je nach pH-Wert ist hauptsächlich nur eins davon vorhanden:
HOCl ist die wichtigste entkeimende Komponente. Es ist zwischen pH 4 und pH 8 aktiv. Es handelt sich um ein in Wasser gelöstes Gas und der Memosens-CCS51E-Sensor misst selektiv nur HOCl.
Ab pH 8 ist hauptsächlich OCl- vorhanden. Es handelt sich um ein in Wasser gelöstes Salz, das kaum entkeimende Wirkung hat, 100-mal weniger als HOCl. Memosens CCS51E misst kein OCl- -Salz.
Zur pH-Kompensation wie der Memosens CPS31E für pH-Kompensation ermöglicht die korrekte Berechnung des Werts des freien Chlors.
Gesamtchlor
Die Gesamtchlormessung bestimmt die Summe verschiedener chlorhaltiger Komponenten, wie freies Chlor und gebundenes Chlor. Gebundenes Chlor ist freies Chlor, das mit Aminverbindungen wie Harnstoff zu Chloraminen reagiert hat.
Chlordioxid
Hat eine starke desinfizierende Wirkung. Seine Reaktion unterscheidet sich etwas von freiem Chlor. Es ist wirkungsvoller bei der Eliminierung von Biofilmen und erzeugt keine giftigen Nebenprodukte wie Trichlormethane, die beim Einsatz von freiem Chlor auftreten können. Chlordioxid hat sich als sehr erfolgreich bei der Bekämpfung von Legionellen in Kühlwasser erwiesen.
Beim Einsatz von Chlordioxid kann der Unterschied zwischen aktivem Desinfektionsmittel oder Abbauprodukten und sekundären Reaktionen mittels ORP-Messung bestimmt werden.
Freies Brom
Die Meerwasserentkeimung zeigt spezielle chemische Reaktionen, da Meerwasser eine höhere Menge an Bromidsalzen enthält als normales Wasser. Auch beim Einsatz von freiem Chlor (HOCl) als Entkeimungsmittel wandelt es sich in freies Brom (HOBr) um, sobald Bromid vorhanden ist. Als Folge dieser Umwandlung stellt freies Brom das eigentliche Desinfektionsmittel dar, auch wenn ursprünglich HOCl eingesetzt wurde.
Die Messung von freiem Brom ist pH-abhängig, jedoch in einem stärker alkalischen Bereich möglich. Die pH-Kompensation unter Verwendung beispielsweise eines CPS31E-Sensors ermöglicht korrekte Berechnung der Konzentration an freiem Brom.
Ozon
Ozon ist eines der stärksten Desinfektionsmittel. Es ist jedoch nur an der Stelle der Dosierung aktiv und hat keine Depotwirkung. Ozon wird aufgrund seiner hohen Desinfektionswirkung dennoch sehr häufig in vielen verschiedenen Anwendungen verwendet. Ozon muss vor Ort erzeugt werden, weshalb die Überwachung der Ozonkonzentration entscheidend ist, um die erforderlichen Bedingungen ohne Gefahr für die Umwelt zu gewährleisten. Hier hilft der Einsatz eines Ozonsensor bei der Kontrolle der Erzeugung und der Dosierung.
Chlordioxid diffundiert durch die Membran und wird an der Goldkathode reduziert. Die Elektronenaufnahme ist proportional zur Chlorkonzentration.
Prinzip der pH-Kompensation für die Messung von freiem Chlor und freiem Brom
